Zuletzt aktualisiert am 13. Juli 2023 von Tanja

Nach dem verfröstelten April mit Miniwachstum in den Beeten und wo sich selbst die Indoor-Anzuchten zeitweise solidarisch zeigten und nicht mehr so richtig wachsen wollten, machte der Mai deutlich mehr Freude.

Lauch, Zwiebeln, Tomaten, Zuckermais und schließlich auch die Paprikapflanzen konnten aus den Töpfchen ausziehen und machten in der gewonnenen Freiheit einen Wachstumssprung. Und die ersten Ernten von Spinat, Radieschen und Salat konnten in die Küche wandern. Wobei ich von den Radieschen nicht viel abbekommen habe, die Ameisen waren schneller.

Anfang Mai

Los ging es Anfang Mai mit den kleinen Lauchpflänzchen. Lauch entwickelt sich langsam, hier musst du viel Zeit einplanen, bevor du die leckeren Stangen in Händen hältst. Ausgesät hatte ich den Sommerlauch ‚Hilari‘ bereits Ende Februar, in 9 Töpfchen für 4 Quadrate. Die acht Wochen jungen Mini-Lauchis durften nun zu neunt in ihr Quadrat einziehen. Für lange, weiße Schäfte ist es wichtig, möglichst tief zu pflanzen.

Dem Lauch folgte die Verwandtschaft. Als Nächstes durften auch die zeitgleich gesäten roten Zwiebeln ‚Rodelika‘ zwei Quadrate beziehen. Tief setzen ist hier nicht nötig, einfach die Wurzeln etwas einkürzen und ab in die Erde.

Natürlich zeigten sich jetzt auch die Aprilsaaten als kräftige kleine Pflanzen. Zwei Sorten Zuckererbsen habe ich dieses Jahr erstmalig: die hoch wachsende ‚Blue Pod‘ mit lila-bunten Blüten und lila Schoten und die niedrige, nur 30 cm hoch werdende, Sorte ‚Däumling‘.

In einem Quadrat haben Salatpflänzchen überwintert. Die meisten haben es diesmal nicht in den Frühling geschafft, aber 5 haben dem Frost getrotzt und spendieren frühe zarte Blätter.

Im Beet B (Mais, Paprika & Kohl) wurden im Anfang April Ackerbohnen als Gründüngung eingesät, bevor im Mai die Hauptkulturen gepflanzt werden. Die angezogenen Zuckermaispflanzen fanden nun einen geschützten Platz zwischen den Bohnen.

Und weil es Anfang Mai vielversprechend warm war, zogen auch die ersten Tomatenpflanzen ins Beet ein: Ein tiefes Pflanzloch, zwei Handvoll kleingeschnittene Brennnesseln unten rein und die Tomatenpflanze etwas schräg und ein gutes Stück tiefer als im Topf in die Erde versenkt. Brennnesseln eignen sich auch als Mulchschicht auf der Erde. Sie verrotten dort schnell und liefern noch eine kleine Extraportion Stickstoff.

Mitte Mai

In den ersten beiden Maiwochen legten die Pflanzenkinder kräftig zu. Besonders dem Salat und Spinat konnte man beim Wachsen zusehen.

Der Lauch ist seinem Pflanzloch entwachsen und im Quadrat konnte schon wieder ein Teil der Erde angefüllt werden. Einige Lauch-Pflanzen bekamen zudem einen Lichtschutz aus Klopapierrollen, die auch vor einem Befall der Lauchfliege schützen soll. Die Ackerbohnen-Gründüngung um die Zuckermais-Pflanzen habe ich nun bodennah abgeschnitten und die Reste zerkleinert auf die Erde gegeben.

Angesichts des warmen Wetters entschloss ich mich am 12. Mai in einem Anflug von Übermut, den ich kurz darauf bereute, die mittlerweile recht großen Paprika-Pflanzen in Beet zu setzen. Zum Schutz vor zu viel Sonne und nächtlich kühlen Winden warf ich noch ein leichtes Netz darüber und war frohgemut … bis zur Wettervorhersage wenige Tage später: Kälteeinbruch 🥶 mit Nachttemperaturen, die bis auf 3 °C runtergehen. Das mögen die Paprika gar nicht, ich versuche schon alles unter 10° zu vermeiden. Ausgraben war keine Option. Stattdessen wurde das Beet jetzt, zusätzlich zum Netz, jeden Abend in eine dreifache Lage aus Winterschutzvlies eingehüllt. Bis auf ein paar Blattschäden scheinen sie es ganz gut überstanden zu haben.

Ende Mai

Die Kälteperiode zog sich bis Anfang Juni hin und es wurde nur langsam wärmer. Im Haus haben wir mit knirschenden bzw. klappernden Zähnen den Kamin auch tagsüber wieder angefeuert und abends bekamen die Paprika ihre Kuscheldecke.

Die Tomatenpflanzen waren mit den Temperaturen auch nicht sehr glücklich, aber gut abgehärtet. Die meisten anderen Gemüse ließen sich von der Kälte wenig beeindrucken und wuchsen fröhlich weiter.

Viel zu tun gab es in den Gemüsebeeten in den letzten Maitagen nicht. Die Mitessern hielten sich in Grenzen. Bis auf einen Tigerschnegel, der sich zur Abwechslung etwas Kopfsalat gegönnt hat, waren alle Beete völlig schneckenfrei. Vielleicht Schnegel sei Dank.

Salat gab es schon üppig zu ernten und Düngen stand auf dem Programm, denn in einem Beet gefiel mir das Wachstum nicht.

Schichtwechsel mit etlichen neuen Aussaaten war dann Anfang Juni. Dazu später mehr…

Und bei dir?

Haben alle deine frühen Aussaaten und Pflanzungen die späten Eisheiligen gut überstanden. Wächst alle wie du möchtest?