Zuletzt aktualisiert am 4. Februar 2024 von Tanja

Egal ob du gerade erst am Anfang deines Gemüsegarten-Abenteuers stehst, denkst, dass du keinen grünen Daumen hast oder sogar schon die ersten erfolgreichen Saisons gefeiert hast, wir alle lieben diese stressfreien Kandidaten, die einfach nur Freude bringen.

In diesem Artikel möchte ich dir meine Gemüsegarten-Favoriten vorstellen, ohne die ich mir meine Quadrat-Beete gar nicht vorstellen mag. Diese fünf wären meine Wahl, wenn ich nur ein kleines Hochbeet hätte und gar keine Zeit zu gärtnern.

Meine Auswahlkriterien sind nicht: wächst schnell und einfach. Darum wirst du die viel beschworenen Anfänger-Radieschen auf meiner Liste nicht finden. Nichts gegen Radieschen hier und dort, aber die schnelle Truppe zwingt den Liebhaber schon nach wenigen Wochen für Nachschub zu sorgen. Und von einem Radieschen will ich mir nun wirklich keinen Stress machen lassen.

Meine Glücksgemüse sind einfach im Anbau, mit möglichst langer Erntezeit und, und das ist ganz wichtig, aus dem eigenen Beet um Längen leckerer als alles, was man kaufen kann. Ich mag auch geduldiges Gemüse, das frisch im Beet wartet, bis seine Zeit in der Küche gekommen ist.

Hier sind sie, die fünf Gemüse, die auch in deinem Garten in diesem Jahr nicht fehlen sollten:

N° 1: Pflücksalat

Der Pflücksalat erfüllt alle Kriterien für Glücksgemüse mit Bravour.

Direkt ins Quadrat gesät beginnt die Ernte nach ca. 6 Wochen und je nach Witterung lassen sich bis zu acht Wochen lang die immer wieder nachwachsenden Blätter ernten.

Es gibt viele verschiedene Sorten, die sich in Form, Farbe und Geschmack unterscheiden, da sage mal einer, Salat wäre langweilig. Ich pflücke die Blätter erst kurz vor dem Verzehr, so ist er knackig-vital und belegt keinen Platz im Kühlschrank. Solange wartet er brav im Beet.

Pro Quadrat (mehr zum: Gärtnern im Quadrat) erntest du ungefähr 200 g pro Woche. Du kannst die Erntemenge gut planen, indem du alle 1–4 Wochen ein neues Quadrat Pflücksalat aussäst. So kannst du dich und deine Familie von Mai bis November mit Freilandsalat selbst versorgen.

Roter und grüner Salat wächst in einem Hochbeet in einem Garten.

Köstlicher Pflücksalat rot-grün.

In einem Gartenbeet wächst eine Salatpflanze.

Pflücksalat ‚Teufelsohr‘

Grüner Salat im Beet.

Pflücksalat ‚Schöner vom Vorgebirge‘

Ein Salatbett in einem Holzbeet.

9 Pflücksalate wachsen pro Quadrat.

N° 2: Lauchzwiebeln

Du kennst sie vielleicht als Frühlingszwiebeln im kleinen Bund. Lauchzwiebeln sind so vielseitig in der Küche verwendbar und natürlich auch gesund, dass man sie bestenfalls immer zur Hand hat.

Im Quadrat wachsen 16 Stück, die aus Samen gezogen ca. 14 Wochen benötigen. Wenn du sie dann allerdings nicht mit Wurzel herausziehst, sondern nur die Schlotten nach Bedarf abschneidest, wachsen sie immer wieder nach.

Als Winterheckenzwiebel oder auch ewige Zwiebel auf größeren Abstand vereinzelt, wenn der Platz im Quadrat knapp wird, überwintern Lauchzwiebeln sogar. Dann sind sie mit die ersten, die im Frühling austreiben und mit würzigem Grün die Küche bereichern.

Grüne Lauchzwiebeln wachsen in einem Garten.

Winterheckenzwiebel im Quadrat.

Eine Katze läuft neben einem Beet mit Lauchzwiebeln.

Winterheckenzwiebel im Frühling.

Ein Gartenbeet mit Gemüse und Kräutern darin.

Im Quadrat wachsen 16 Lauchzwiebeln.

Bienen auf einer Zwiebelblüte.

Die Blüten der Zwiebel werden vom Hummeln geliebt.

N° 3: Frühmöhren

Im Quadrat neben den Lauchzwiebeln nehmen raschwüchsige Frühmöhren gerne Platz. Möhren gelten ja nicht unbedingt als Anfängergemüse, aber im Quadratbeet gefüllt mit luftig-leichtem Mel’s Mix finden sie ideale Wachstumsbedingungen, um prächtige, gerade Wurzeln zu bilden.

Gesät werden 16 Stück direkt ins Quadrat (mehr zum: Gärtnern im Quadrat) und nach ca. 12–14 Wochen kann die Ernte beginnen. Wenn Möhren frisch aus dem Beet nicht auch so aromatisch wären, dann würde ich sie schon allein für den Moment, wo man sie aus dem Boden zieht, anbauen. Erst die Schenkel abtasten, um die Größe abzuschätzen, dann das Grün am Ansatz greifen und etwas hin und her bewegen, dabei behutsam ziehen, die Spannung steigt, wie groß wird sie sein? Und: da ist sie! Ich glaube, in diesem Moment wurde der Begriff „Foodporn“ geschaffen 😂

Ich liebe es jedenfalls, Möhren zu ernten. Hervorgegangen aus diesen winzigen Samen in wenigen Wochen, wenn das mal kein Wunder ist. Und weil Möhren im Beet am frischesten bleiben, hole ich sie immer direkt aus dem Beet, wenn ich sie in der Küche benötige. Auch wieder Platz im Kühlschrank gespart.

Ein Bund Karotten neben Zwiebeln im Quadratbeet.

Möhrenernte aus einem Quadrat.

Zwei Karotten groß und klein.

Der richtige Pflanzabstand ist wichtig.

Ein kleiner quadratischer Garten mit grünen Pflanzen darin.

16 Möhren wachsen in einem Quadrat.

Eine Person hält zwei lila Karotten in einem Garten.

Nicht nur orange: vielfältige Möhren.

N° 4: Buschbohnen

Bei den grünen Bohnen mache ich bezüglich des Erntezeitraumes eine kleine Ausnahme. Ausgesät ab Mitte Mai, kann etwa Mitte Juli gepflückt werden. Und hier ist es wichtig, die jungen Bohnen rechtzeitig durchzupflücken und sie nicht zu groß werden zu lassen.

Nach zwei, maximal drei Durchgängen, im Abstand von höchstens 7 Tagen ist Schluss mit dem Bohnensegen. Schlau, wer im Abstand von 1 bis 2 Wochen bis Ende Juli weitere Quadrate aussät und so Buschbohnen bis zum Frost erntet.

Dass grüne Bohnen nicht die geduldigsten im Beet sind und ich mich an ihrem Zeitplan zur Ernte halten muss, machen sie mit exzellentem Geschmack wieder gut. Weil die schmalen, zarten Buschbohnen schnell schlapp machen, bekommt man so gut wie keine richtig frischen Bohnen im Handel. Die meisten kann man zur Schlaufe biegen, ohne dass sie brechen. Gepflückt, gekocht, gegessen, schneller als Speedy Gonzales, so liebe ich die köstlichen Bohnen.

Gartentanja hält grüne Bohnen in einem Garten hoch.

Buschbohnen-Ernte.

Grüne Bohnen hängen von einem Hochbeet.

Buschbohnen im Hochbeet.

Grüne Bohnen wachsen im Quadratbeet.

Buschbohnen im Quadrat.

Lila und grüne Bohnen in einer Schüssel.

Zwei Sorten Buschbohnen.

N° 5: Wildtomaten

Die kleinen wilden Tomaten sind die bescheidenen Schwestern der runden, roten Schönheiten. Wildtomaten, wie z. B. die Sorte ‚Humboldtii‘ oder ‚Rote Murmel‘ sind zwar von der Größe klein, kompensieren dies aber mit der schieren Menge an Früchten.

Sie wachsen auch im Freiland gesund und bleiben von der gefürchteten Krautfäule meist verschont. Im Quadratbeet ziehe ich sie gerne am Spalier hoch, welches sie schnell bewuchern.

Du musst sie nicht ausgeizen oder zurückschneiden, „wild“ ist auch hier die Devise. Mit der Anzucht im Topf beginnst du am besten erst Mitte März. Sie sehen zwar anfangs recht klein aus, geben aber ausgepflanzt ins Beet nach kurzer Eingewöhnung richtig Gas. Zu langer Aufenthalt in den beschränkten Verhältnissen eines Anzuchttopfes mögen sie nicht so.

Die kleinen roten Kugeln sind köstlich im Salat und meine Humboldtii-Tomatensuppe ist legendär. Dazu wandern zu angeschwitzen Zwiebeln die kompletten kleinen Tomaten nebst Gewürzen in den Thermomix und kochen mindestens 1 Stunde (ohne Wasserzugabe!) ein, bevor sie mit Turbo so fein zerkleinert werden, dass Kerne und Haut praktisch verschwinden und eine sämige Suppe entsteht. Noch ein Schuss Sahne und fertig. Lecker 😋.

Rote Wildtomaten in einer Schüssel auf einem Holztisch.

Ernte der Wildtomaten ‚Humboldtii‘.

Gartentanja mit Wildtomaten am Spalier im Hintergrund.

Im Hintergrund: Wildtomate am Spalier.

Tomaten wachsen am Spalier in einem Garten.

Wildtomate ‚Humboldtii‘ an der Rankhilfe.

Eine Traue glänzender, roter Tomaten am Strauch.

Seltener Anblick: Meist sind die ersten schon gepflückt, bevor die letzten reif werden.

Deine Glücksgemüse?

Welches sind deine Glücksgemüse, die leicht anzubauen und lange Freude bei der Ernte machen? Schreibe sie mir gerne in den Kommentar und erweitere gerne damit diese Liste.

Oder verrate mir, welche der obigen Favoriten dieses Jahr auch in deinem Garten wächst?