Zuletzt aktualisiert am 4. August 2023 von Tanja
Hast du auf deinen Gurken-, Zucchini- oder Kürbispflanzen schon einen weißen, mehligen Belag auf den Blattoberseiten entdeckt? Oder sind gar schon ganze der älteren Blätter von einem weißen Belag überzogen? Da bist du nicht allein!
Warme, trockene, sonnige Sommertage begünstigen die Ausbreitung von Echtem Mehltau, darum trägt dieser auch den Beinamen Schönwetterpilz. Im Gemüsegarten trifft es in erster Linie die Vertreter der Familie der Kürbisgewächse. Es ist praktisch unvermeidlich, dass die älteren Blätter von Gurke und Zucchini Mehltau bekommen. Solange die Pflanze mit genügend frischen, jungen, gesunden Blättern vorne weiterwächst, kannst und solltest du die alten, befallenen Blätter einfach entfernen.
Solch stark befallenen oder alten Blätter unbedingt entfernen!
Solange die frischen Triebe gesund wachsen, besteht kein Grund zur Sorge.
Es ist ein Naturgesetz, dass Gurkenpflanzen nur eine begrenzte Lebensdauer haben, bevor der Mehltau die gesamte Pflanze dahinrafft. Und das ist leider meist vor Ende der Saison der Fall. Mach dir also keine Sorgen, dass du etwas falsch gemacht hast, denn deine Gurkenpflanzen nicht bis in den Herbst durchhalten. Schlaue Gartenfrauen sorgen vor, indem sie einen zweiten Satz Gurken mit vier Wochen Versatz anziehen und pflanzen. Die ersten Pflanzen werden Mitte Mai ins Beet gepflanzt und Mitte (bis spätestens) Ende Juni folgen die weiteren, um die Gurkensaison zu verlängern. Wenn du deine Beet-Planung machst, kannst du vor dem zweiten Gurkensatz noch frühe Erbsen oder Salat anbauen, die den Platz dann im Juni für die Gurken freimachen.
Mehltau vorbeugen
Ziel ist es aber natürlich, dass die Pflanzen möglichst lange gesund bleiben und nicht vor ihrer Zeit, und bevor sie dir eine stattliche Anzahl von knackigen Gurken geliefert haben, eingehen. Das schaffst du mit dem richtigen Standort, guter Nährstoff- und Wasserversorgung und den richtigen Mischkulturpartnern. Bei mir wachsen im Gurken-Quadrat auch immer zwei-drei Basilikum-Pflanzen und oft auch noch im Quadrat daneben. Knoblauch oder Zwiebeln sind ebenfalls gute Partner, deren Umgebung der Mehltau nicht sonderlich schätzt.
Ebenfalls zur Vorbeugung, du weißt ja, der Mehltau kommt bestimmt, kannst du die Blätter mit einer Mischung aus frischer Vollmilch, am besten Rohmilch, und Wasser (1:6) spritzen.
Erste Hilfe bei Echtem Mehltau
Ist der Befall allerdings schon da und zeigen sich auch auf jungen Blättern bereits die ersten Flecken, dann solltest du eher zu Natron greifen. Ziel ist es, den pH-Wert auf der Blattoberfläche in den leicht alkalischen Bereich zu verschieben und dem Pilz damit die Ausbreitung zu erschweren.
Rezept gegen echten Mehltau
- 2 Liter Wasser
- 1 Päckchen Natron (50 g)
- 20 ml Rapsöl
Alle Zutaten in eine Sprühflasche füllen und kräftig schütteln. Satt auf die mit Mehltau befallene Blattoberseite aufsprühen. Bei Bedarf nach einer Woche oder nach Regen wiederholen.
Natürliche Helfer
Die Natur lässt uns mit dem Echten Mehltau aber nicht allein und schickt uns kleine gelbe Helfer mit schwarzen Punkten: Der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer und seine Larven haben den Pilz zum Fressen gern! Genau genommen fressen sie gar nichts anderes.
Bevor du zur Spritzpistole greifst, schau doch einmal ganz genau hin, denn leicht zu entdecken sind die nur 4-5 mm großen Mini-Käfer nicht.
Der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer beim Mehltau-Grasen.
Zwei 22-Punkt-Marienkäfer bei der Paarung.
An meinen Gurkenpflanzen, die gerade den ersten Belag vom Mehltau zeigen, konnte ich die süßen Helferlein entdecken und sogar zwei bei der Paarung sehen! Ähnlich wie die großen Verwandten bei Blattlausbefall legt der kleine 22-Punkt seine Eier dort ab, wo es genug zu fressen gibt. Um die Population und das natürliche Gleichgewicht zu fördern, solltest du dann Spritzungen unterlassen, du nimmst ihnen sonst die Nahrungsgrundlage.
Was ist deine Strategie für gesunde Gurkenpflanzen? Schreibe sie mir gerne in die Kommentare!
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