Zuletzt aktualisiert am 3. September 2024 von Tanja

Darauf freuen wir uns im August immer besonders: Eine Tomatencremesuppe aus frischen, sonnenreifen Tomaten! Soooo lecker. Für dieses Jahr habe ich extra einige Tomatensorten angebaut, die sich besonders für Suppe und Sauce eignen sollen, aber im Grunde wandern bei uns alle Tomaten, die wir frisch nicht zeitnah essen, in den (Thermomix-)Topf. So lässt sich der Geschmack des Sommers in Gläser abgefüllt bewahren. Auch Bohnen gab es so reichlich, dass es für ein paar Gläser Bohnensalat reichte.

Neben der Ernte stand der August im Zeichen des Wandels. Viele Quadrate sind abgeerntet und werden neu gesät oder bepflanzt, denn die Beete sollen zum Herbst ja nicht leer dastehen. Bis zum ersten Frost sind es im August noch 8–10 Wochen, also für viele Gemüse noch Zeit genug zu stattlichen und bald erntereifen Pflanzen heranzuwachsen. Und so sieht es im August, wenn überall im Beet die Keimlinge blitzen, fast ein wenig aus wie im Frühjahr.

Das tägliche Gartentagebuch schreiben wie im Mai und Juni habe ich aufgegeben, das ist mir zu zeitintensiv. Mein persönliches Gartentagebuch sind die Handy-Fotos und Videos, die ich bei fast jedem Gang im Garten machen, sobald mir etwas auffällt oder ich einen Termin zum Beispiel von der Aussaat oder den ersten Keimlingen etc. festhalten möchte. Das funktioniert für mich praktisch nebenbei.

Aber natürlich möchte ich die verehrte Leserschaft an meinem Gartenwerk teilhaben lassen und Erkenntnisse und Tipps teilen. Die schönsten und aussagekräftigsten Fotos des Monats findest du oben in der Bildergalerie.

🖐️ Zusätzlich blicke ich diesmal mit einer 5-Finger-Reflektion zurück auf den vergangenen Monat, sodass die wichtigsten Gartenereignisse einen Raum erhalten, der mein und dein Gartenwissen und -fertigkeit wachsen lässt. An den fünf Fingern der Hand zähle ich ab, was top war (Daumen), was ich gelernt habe (Zeigefinger), was schiefgegangen ist (Mittelfinger), was im nächsten Monat wichtig ist (Ringfinger) und was im Pflanzenkindergarten (Kleiner Finger) los war.

Daumen – Das hat im August richtig gut funktioniert und war eine echte Freude:

👍 Ernte von Tomaten, Bohnen und Zwiebeln

Die Tomaten: Trotz des verregneten und kühlen Juli haben die meisten Tomaten draußen gut durchgehalten und füllten Anfang August mit reichlich Früchten den Erntekorb. Der Göttergatte freute sich über aromatische Tomatencremesuppe und auch der Rest der Familie wurde versorgt. Die Sorte ‘Brad´s Atomic Grape’ hatte mir bei der Anzucht viel Sorge gemacht, aber kaum draußen gab es kein Halten und die Früchte haben nicht nur eine ungewöhnliche Färbung, sie schmecken auch sehr süß und lecker. Von den klassischen roten Runden gefällt mir ‘Be Berao’ sehr gut. Als ausgelobte Soßentomate ergibt sie nicht nur eine kräftig rote Soße, nein, sie ist auch roh ganz lecker.

Stangenbohnen: In diesem Jahr sind mit lediglich 4 Quadraten die Buschbohnen etwas kurz gekommen. Doch die beiden Quadrate mit Stangenbohnen konnten die Lücke mit Bravour füllen. Ich habe die letzten Jahre keine Stangenbohnen gelegt, weil ich die feinen Prinzessbohnen delikater finde, aber die Ergiebigkeit der Stangenbohnen hat mich dieses Jahr doch beeindruckt. Und sie sind ja eigentlich auch ganz lecker.

Gesäte Zwiebeln: Bislang griff ich zu Steckzwiebeln, denn die Anzucht aus Samen dauert eine gute Weile. Im letzten Jahr probierte ich dann erstmalig Saatzwiebeln, doch der Erfolg war mäßig. Alle Zwiebelgewächse haben im Quadrat so ihre Probleme, wenn man ihnen aufdringliche Nachbarn zu Seite gesellt. Dieses Jahr war ich schlauer und habe die Zwiebelquadrate so gelegt, dass sie viel Freiraum zum Wachsen haben. Und dann klappt es auch mit den Zwiebeln. Besonders die gelbe Sorte ‘‘Rijnsburger Auslese’ ist sehr gleichmäßig gewachsen und hat eine ordentliche Größe erreicht.

Ein geflochtener Korb voller leuchtend roter Roma-Tomaten steht auf der Erde eines Gartenbeets. Der Korb hat einen gebogenen Griff und präsentiert eine Fülle frisch geernteter Tomaten in verschiedenen Größen, von mittelgroß bis klein, wobei manche noch ihre grünen Stiele haben.

Tomatenernte Ende August

Die „Soßentomaten“ ‚San Marzano‘ (vorne) und ‚De Borao‘.

Nahaufnahme einer Gartenszene mit einer üppigen grünen Bohnenpflanze, an deren Ranken zahlreiche lange, schlanke und leuchtend violette Bohnen hängen. Die Bohnen bilden einen Kontrast zu den großen, gesunden grünen Blättern, die sie umgeben. In der oberen linken Ecke ist eine Hand zu sehen, die sanft eine der Ranken hält.

Stangenbohnen ‚Brunhilde‘

Zwei Quadrate mit Stangenbohnen liefern reichlich violette und grüne Bohnen.

Eine Hand hält ein frisch geerntetes Bündel kleiner Zwiebeln mit grünen Stielen. Die Schale der Zwiebeln ist braun und es haftet noch etwas dunkle Erde daran. Im Hintergrund sind die grünen Blätter von Maispflanzen zu sehen. Das Sonnenlicht erhellt die Szene und hebt die leuchtenden Grüntöne hervor.

Zwiebelernte Ende August

Diese 16 Zwiebeln sind im 30 x 30 cm Quadrat gewachsen.

Zeigefinger – Das habe ich im August gelernt oder an Erkenntnis gewonnen:

👆 Mindestanzahl von Maispflanzen und Behandlung mit Ackerschachtelhalm

Mais: Mindestanzahl an Maispflanzen, die für eine gute Befruchtung benötigt wird. Ich habe in den letzten zwei Jahren sehr gute Erfahrungen damit gemacht, in die 4 mittleren Quadrate im Beet jeweils 4 Maispflanzen zu setzen. Also 16 x Mais auf 60 x 60 cm. So empfehle ich es auch im Club den Teilnehmern bei der Anbauplanung.
Doch es kam immer wieder die Frage auf, geht es auch mit weniger, nur ein oder zwei Quadraten? Hier wollte ich Gewissheit und habe in diesem Jahr zwar die gewohnten vier Quadrate geplant, allerdings zwei davon um mehrere Wochen versetzt. Mais wird von den benachbarten Pflanzen über den Wind fremdbefruchtet. Wir brauchen also zeitgleich die männlichen und weiblichen Blüten. Reicht die Anzahl der von den männlichen Blüten verteilten Pollen nicht aus, um jede einzelne versteckte weibliche Blüte zu befruchten, dann sieht man am geernteten Maiskolben später viel „taube“ Körner oder er entwickelt sich gar nicht richtig. Acht Pflanzen, wenn auch dicht zusammen, sind nicht gut. Ich konnte nur 4 brauchbare Kolben ernten, zu erwarten wären 8-16 Stück.

Einsatz von Ackerschachtelhalm: Bislang habe ich empfohlen, pilzgefährdete Gemüsepflanzen vorbeugend mit verdünnten Ackerschachtelhalmextrakt zu spritzen. Dies sorgt für stärkere Zellwände und macht die Pflanzen so widerstandsfähiger gegen alle Pilzerkrankungen.
Neu für mich ist, dass Ackerschachtelhalmextrakt auch zur Behandlung bei bereits bestehenden Pilzbefall, wie z.B. Mehltau taugt. Ackerschachtelhalm wirkt fungizid. Allerdings müssen bereits kranken Pflanzen regelmäßig täglich tropfnass eingesprüht werden. Ich habe dies in einem Buch zur Selbstversorgung gelesen und kurz darauf berichtete mir eine Teilnehmerin im Club über ihren Erfolg bei der Rettung einer Gurkenpflanze, die durch falschen Mehltau fast alle Blätter verloren hatte.

Eine Nahaufnahme eines großen grünen Maisstängels mit einem Maiskolben, der noch in seiner Schale steckt und an der Spitze eine Quaste hat. Der Himmel ist klar und blau mit ein paar weißen Wolken. Um den Mais herum sind weitere Maisstängel und grüne Blattpflanzen. Die Szene ist sonnig und lebendig und lässt an einen gesunden Garten oder Bauernhof denken.

Erntereifer Maiskolben

Jeder „Faden“ gehört zu einem Maiskorn und muss befruchtet werden.

Ein Gurkenblatt, das mit weißem Mehltau bedeckt ist, hängt an einer Ranke. Das Blatt hat eine herzähnliche Form mit einem kleinen Loch und auffälligen Mittel- und Radialadern. Im Hintergrund sind weitere grüne Blätter, Ranken und ein mit Steinen und etwas Gras bedeckter Boden zu sehen.

Echter Mehltau

Dieses Gurken-Blatt ist von echtem Mehltau überzogen.

Eine Nahaufnahme eines großen grünen Blattes, an dessen Rand eine menschliche Hand hält. Das Blatt weist Anzeichen von Schäden auf, insbesondere an den Rändern und entlang der Blattadern, mit gelblichen und braunen Flecken. Das komplizierte Blattadermuster ist deutlich zu erkennen und die Blattoberfläche weist eine leicht raue Textur auf.

Falscher Mehltau

Die Rückseite vom Kürbis-Blatt zeigt erste Anzeichen von falschem Mehltau.

Mittelfinger – Das ist schiefgegangen oder hat mich geärgert:

🖕Das große Fressen von Schnecken und Raupen

Schnecken: Natürlich, das kann im Schneckenjahr 2024 auch nicht anders sein. Und meine stehen auf Salat, insbesondere in einem Beet, das nah an der Wildwuchswiese liegt. Nachdem ich den Bewuchs herum und alles Überhängende, das als Bücke genutzt werden könnte, entfernt habe, wurde der Beetrahmen rundherum mit „Schnexagon“ eingepinselt. Das Mittel besteht aus einem Naturölgemisch, und soll Schnecken das Herüberkriechen unmöglich machen. So präpariert, durften die angezogenen Salatpflänzchen ins Beet einziehen. Doch schon am nächsten Morgen zeigten sich Fraßspuren. Ich ging am nächsten Abend raus, konnte jedoch keinen Übeltäter entdecken. Doch die Pflanzen wurden immer weniger. Nun legte ich eine überreife Tomate zum Salat als Lockstoff und Ablenkung. Und tatsächlich: als ich jetzt abends um 10 mit der Taschenlampe herausschlich, ertappte ich sie in flagranti: Zwei kapitale Nacktschnecken und noch 5–10 kleine. Jetzt gehört die Schnecken-Patrouille zur Abendroutine, kurz bevor ich ins Bett gehe. Ich habe die Hoffnung auf Herbst-Salat noch nicht aufgegeben.

Raupen: Der Kohl ist in diesem Jahr bislang deutlich zu kurz gekommen und so möchte ich die frei werdenden Quadrate zum Herbst noch für etwas Brokkoli, Blumenkohl und Spitzkohl nutzen. Ende Juli in Töpfchen ausgesät und Anfang August pikiert, stehen sie jetzt in einer Multitopfplatte im Freiland und werden von fröhlichen Kohlweißlingen besucht. Eine weitere Routine ist jetzt also alle zwei Tage die Pflänzchen nach Raupen oder Eiern abzusuchen. Fürs nächste Jahr sollte ich mir eine Schutzhaube oder ähnliches zulegen.

Ein Gartenbeet mit dunkler, feuchter Erde, das mit Holzbrettern in Abschnitte unterteilt ist. Aus dem Boden wachsen verschiedene Blattgemüsearten, darunter hellgrüner und dunkelroter Salat. Die Pflanzen zeigen deutliche Spuren vom Schneckenfraß.

Schneckenfraß am Salat

Jeden Morgen sind weitere Pflanzen angefressen.

Eine Nahaufnahme der Hand einer Person, die ein kleines grünes Pflanzenblatt mit mehreren Löchern darin hält. Das Blatt weist Anzeichen von Schädlingsbefall auf. Im Hintergrund sind weitere Setzlinge mit ähnlichen Blättern zu sehen, die in dunkler Erde in einer Setzlingsschale gepflanzt sind.

Raupen vom Kleinen Kohlweißling

Die zwei Raupen hatten schon guten Appetit.

Ein großes grünes Blatt mit markanten Blattadern ist in Nahaufnahme zu sehen. Auf der rechten Seite des Blattes befindet sich eine Ansammlung kleiner, ovaler, gelber Eier. Im Hintergrund sind ein Grasfleck, eine verwitterte Steinplatte und einige kleine Kiesel zu sehen. Auf der linken Seite ist ein Stück Holzbrett zu sehen.

Eier vom großen Kohlweißling

So offensichtlich sind die Eier leider nicht immer.

Ringfinger – Das ist im September wichtig oder geplant:

💍 Aussaat Wintersalat, Planung und Blumenzwiebeln

Auch im September können noch einige Gemüse ausgesät werden. Bei mir werden es hauptsächlich Feldsalat und Spinat sein, die frei werdende Quadrate füllen. Und natürlich müssen die neu angezogenen Salate und die Kohlpflänzchen in die Beete. Ein oder zwei Quadratbeete sollen eine Winterhaube bekommen, um hier die Erntezeit für Salat zu verlängern.

Gerne möchte ich auch die Erweiterung des Gemüsegartens mit zusätzlichen Beeten planen, aber da am Haus einige größere Arbeiten stattfinden, wird das wohl bis Oktober/November warten müssen.

Blumenzwiebeln müssen aber auf jeden Fall noch etliche in den Boden, hauptsächlich Narzissen, denn die sollen die Wühlmäuse nicht mögen und Wühlmäuse haben wir reichlich. Und auch zwei-drei Kübel möchte ich in diesem Herbst mit Blumenzwiebeln in Schichttechnik bestücken, auf dass sie mich im Frühling erfreuen.

Kleiner Finger – Aussaaten und Kinderstube:

👶 Winterlauch, Möhren und Salatplatte

Im August konnten die angezogenen Winterlauch-Pflanzen endlich an ihren Platz im Beet gepflanzt werden. Sie mussten warten, bis die Möhren geerntet waren. Das werde ich im nächsten Jahr anders planen und für den 2. Satz Lauch einen früheren Platz im Beet vorsehen. Später anziehen wäre eine zweite Option, aber ich denke, sie brauchen die Zeit, um im Winter erntereif zu sein. In dem Zuge habe ich den letzten Sommerlauch geerntet (auch der hätte noch etwas zulegen können), um dort wiederum den 2. Satz Möhren zu säen. Ringelreihe im Beet.

Mitte August habe ich noch eine (Multitopf-)Platte mit verschiedenen Salatsorten ausgesät. Jetzt nach zwei Wochen sind es nette kleine Pflänzchen. Auch die Möhren sind inzwischen gekeimt und ich bin gespannt, ob ich sie schon im Winter ernten kann oder erst im Frühling.

Nahaufnahme von jungen grünen Pflanzen, die in einer Schale mit kleinen, runden Fächern wachsen, die mit Erde gefüllt sind. Die Blätter sind lang und schmal und ragen nach oben. Sonnenlicht beleuchtet die Pflanzen von oben links und wirft Schatten. Im Vordergrund ist teilweise ein Holzetikett sichtbar.

Jungpflanzen vom Winterlauch

Anfang Juni habe ich die Keimlinge pikiert, jetzt wird es höchste Zeit fürs Beet.

Ein schwarzer Saatkasten aus Kunststoff mit mehreren kleinen, mit Erde gefüllten Fächern in einem Gewächshaus. Oben auf dem Kasten sind mehrere Saatpakete ausgestellt, die auf verschiedene Pflanzenarten hinweisen, die angebaut werden sollen. Im Hintergrund sind die Maschenwand des Gewächshauses und etwas grüne Vegetation draußen zu sehen.

Aussaat Salatplatte

Sieben Sorten Salat habe ich Mitte August gesät.

Eine Nahaufnahme einer Saatschale aus Kunststoff, die kleine grüne Setzlinge in einzelnen quadratischen Zellen enthält, die mit Erde gefüllt sind. Die Setzlinge befinden sich in verschiedenen Stadien des frühen Wachstums und sprießen gleichmäßig über die Zellen verteilt. Die Erde erscheint feucht und gut belüftet, einige weiße Perlitpartikel sind sichtbar.

Salatkeimlinge

Diese Pflänzchen sind 14 Tage jung.

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