Zuletzt aktualisiert am 11. Dezember 2023 von Tanja

Vor zehn Jahren, im Herbst 2012, war ich wirklich frustriert. Im Jahr zuvor waren wir von Königs Wusterhausen (bei Berlin) nach Gehrden gezogen. Endlich genug Platz für alle meine Gartenwünsche. Statt nicht einmal 100 m² Doppelhausgarten nun über 1.000 m², die nur auf mich gewartet haben. Ganz oben auf der Wunschliste stand ein richtiger Küchengarten! Der Platz, Südseite vom Haus, war schnell gefunden und als erste Kultur kamen Kartoffeln in zehn verschiedenen Sorten auf die gesamte Fläche, um den Boden zu bereiten.

Leere Gartenfläche vor einem Bretterzaun.

Hier soll der Gemüsegarten entstehen. Die Fläche ist ca. 10 m lang und 5 m breit.

Dieser erste Sommer mit den Kartoffeln zeigte mir schnell meine Grenzen. Der Boden war zwar nährstoffreich und die Pflanzen gediehen prächtig, genauso prächtig allerdings auch die Unkräuter. Und diese ließen sich aus der schweren, lehmigen Erde so gar nicht leicht entfernen. Von feinkrümelig und locker war diese Erde meilenweit entfernt, jeder Regen, jedes Gießen ließ sie förmlich zu einem großen Klumpen verkleben.

So saß ich dann im Herbst da und wusste, dass die Gemüsebeete, die mir vorschwebten, unter diesen Voraussetzungen viel mehr Kraft und Aufwand erfordern würden als gedacht. Und vermutlich auch mehr als ich neben Beruf und Familie leisten konnte. Und jetzt? Doch kein frisches Bio-Gemüse aus dem eigenen Garten?

Ich suchte nach Ideen für einen kleinen, pflegeleichten Gemüsegarten und las mich quer durchs Internet und die angebotene Literatur. Dabei stieß ich auf das Buch «Square Foot Gardening: A New Way to Garden in Less Space with Less Work». Soo, das war, was ich wollte. Mit Schulenglisch und Wörterbuch bewaffnet, erfasste ich schnell die Genialität des Anbaukonzeptes, auch wenn die vielen amerikanischen Superlative etwas anstrengend waren. Ich wollte so ein Quadratbeet! So ein schönes, mit Eckpfosten, und ich wusste, wer mir eines bauen würde. Auftritt Göttergatte. Er baute über den Winter nicht eines, sondern sechs! Und noch vier weitere im Laufe des Frühjahres.

Zwei Bücher zum Square Foot Gardening.

Links die erste Ausgabe von „Square Foot Gardening“ und daneben die aktuelle 3. Edition.

In meinem ersten Jahr als Square Foot Gardenerin ging ich also mit 10 Beeten sofort in die Vollen. Und es war ein ganz wunderbares Gemüsegartenjahr. Vermutlich, weil ich mich planerisch über den Winter ausgetobt und für jedes Beet Mischkulturen ersonnen hatte. Ganz neu war mir das Gemüsegärtnern ja nicht … Anfängerinnen rate ich allerdings stark dazu, erst mit ein oder zwei, maximal vier Quadratbeeten zu starten. Wir waren so begeistert von unserem Quadratgarten, dass wir »Quadratop«, eine Wortschöpfung aus Quadrat und Biotop, ins Leben riefen, um die Idee vom Gärtnern im Quadrat in Deutschland zu vermarkten.

Bilder des Jahres 2013

Hier siehst du in 60 Bildern des Jahres 2013, wie wir im April die ersten Beete aufgestellt haben und wie sich meine Aussaaten und Pflanzungen über die Monate entwickelt haben.

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