Zuletzt aktualisiert am 18. Dezember 2023 von Tanja
Vielfach taucht die Frage auf: Was soll ich als Gemüsegarten-Anfänger denn am besten anbauen? Da gibt es dann Listen mit den 10 besten Gemüse für Beginner (könnte ich eigentlich auch mal schreiben …), wo diejenigen sich versammeln, die besonders einfach anzubauen sind: Radieschen, Salate, Spinat und andere Erfolgsgemüse. Oder du stehst vor dem Saatgut-Regal und nimmst einfach alles mit, was dich anlächelt.
Im Kurs «Gemüse im Quadrat» verfolge ich ein anderes Ziel: Du sollst das Gemüse anbauen, das du und deine Familie am liebsten essen, in den Mengen, die du benötigst! Klingt vernünftig, oder? Was willst du mit Radieschen, wenn die gar niemand mag? All jenes, das du im Supermarkt oder auf dem Markt nicht kaufst, kommt dir auch nicht ins Beet (ein bisschen Experimentieren darf natürlich sein).
Darum gibt es die Gemüse-Wunschliste. Das ist so wie Weihnachten als Kind, wenn du deinen Wunschzettel geschrieben hast. Deine Wünsche nehmen so schon mal Form an und du darfst gerne groß denken. Für die Erfüllung der Wünsche ist dann nicht der Weihnachtsmann zuständig, sondern dein Garten. Und auch hier wird es so sein, dass du nicht alles bekommst, was du dir wünscht und oftmals auch etwas erhältst, was du dir gar nicht gewünscht hast.
Schritt 1
Schreibe als Erstes alle deine Lieblingsgemüse auf, also diejenigen, die auch regelmäßig im Einkaufskorb landen. Wenn du bereits selbst angebaut hast, dann natürlich auch alle Gemüse, die du in diesem Jahr wieder anbauen möchtest. Lebst und isst du nicht allein, dann sollte die Liste mit anderen Familienmitgliedern abgestimmt werden. Natürlich auch mit den Kindern, die oft ganz begeistert dabei sind, wenn sie selbst (mit-)entscheiden dürfen, was wächst. Schreibe ruhig eine lange Liste, denk an den Wunschzettel.
Schritt 2
Im nächsten Schritt markierst du deine Favoriten. Das sind diejenigen Gemüse, auf deren Anbau du auf keinen Fall verzichten möchtest. Meist wird es so sein, dass dein Beet oder Beete nicht Platz für alle Wünsche bietet. Mit den Favoriten weißt du schon mal, womit du bei der Beetplanung beginnst. Alle weiteren sind optional – nice to have.
Schritt 3
Bis hierhin war es kinderleicht, der dritte Schritt ist etwas kniffeliger. Bevor du jetzt die Beete planst oder zur Samentüte greifst, überlegst du dir, wie viel du von jedem Gemüse ernten möchtest. Der beste Tipp zum Zeitsparen beim Gemüseanbau ist: Baue nicht mehr an, als du essen oder verarbeiten kannst. Ruck zuck gibt es im Reihenanbau 100 Salatköpfe, mit denen man nicht mal mehr die Nachbarn glücklich machen kann. Der Anbau im Quadrat bremst dich da schon mal etwas, aber auch hier sind schnell zu viele Quadrate zeitgleich mit Salaten oder Spinat gefüllt.
Überlege also, wie viel die Familie so verputzt. Denke vorzugsweise in Wochen. Zum Beispiel zwei Köpfe Salat, zwei Gurken, fünf Möhren, 500 g Tomaten, 2 kg Kartoffeln ect. pro Woche oder alle 2 Wochen einen Blumenkohl, 500 Bohnen und so weiter. Es geht aber nicht darum, hier haarklein zu planen, sondern lediglich darum, dass du ein Gefühl für die tatsächlich benötigten Mengen bekommst! Also, kein Stress dabei und nicht zu pingelig.
Hier siehst du einen Ausschnitt meiner Gemüse-Wunschliste 2023
Diese Liste bildet jetzt die Grundlage für deinen Saatgut-Einkauf und die Anbauplanung und kann in den Folgejahren optimiert und verfeinert werden.
Für die Beet-Planung sind dazu noch zwei Informationen wichtig, die erfahrene Anbauerinnen meist aus Erfahrung im Kopf haben: Der Erntezeitraum und die zu erwartende Erntemenge.
Aus dem eigenen Garten oder regional zu essen bedeutet, dass Gemüse nicht beliebig rund ums Jahr verfügbar ist. Buschbohnen zum Beispiel können erst Mitte Mai ausgesät werden, wachsen dann etliche Wochen bis überhaupt die ersten Schoten geerntet werden können und dann ist nach zwei bis drei Wochen schon wieder Schluss mit der Ernte. Bestimmte Gemüse können also nur zu bestimmten Zeiten überhaupt geerntet werden. Dies gilt es bei der Planung wie viel du ernten möchtest zu berücksichtigen. Genaue Auskunft gibt hier die Samentüte. Dort findest du die Zeiten für Aussaat und Ernte.
Im Sommer ist die Auswahl in den Beeten besonders reich!
Die nächste Größe ist die Erntemenge pro Quadrat. Das ist bei vielen Gemüsen sehr einfach. Radieschen, Möhren, Salatköpfe, Rote Bete, Zwiebeln, Kopfkohl, sie alle wachsen zu einer bestimmten Stückzahl im Quadrat. Bei Bohnen, Tomaten, Spinat, Pflücksalat, Feldsalat ist es schon etwas schwieriger die Mengen abzuschätzen, die pro Quadrat herausspringen. Ich habe in meiner Vorlage der Gemüse-Wunschliste diese Menge nach meiner Erfahrung ergänzt.
Meine Vorlage der Gemüse-Wunschliste enthält außerdem schon mal alle gängigen Gemüsesorten, eine Spalte zum Markieren der Favoriten, Informationen zum möglichen Erntezeitraum im Freiland und zur durchschnittlichen Erntemenge pro Quadrat.
Die Vorlage gehört zu den Kurs-Materialien, die wir im Modul „Terminplanung“ nutzen.
Weil aber heute seit Wochen endlich mal wieder die Sonne schien, spendiere ich sie dir hier zum Download als PDF- und Excel-Datei. Viel Spaß bei deiner Planung!
Pssst: Wenn du wissen möchtest, wie du mithilfe der Gemüse-Wunschliste eine Anbauplanung fürs ganze Jahr erstellst, dann trage dich in die Warteliste zum Kurs ein, ganz unverbindlich: Zur Warteliste
Hallo Tanja, ich möchte gerne nochmals mitmachen, denke ich kann immer noch einiges neues lernen. So ganz habe ich glaube das System immer noch nicht drauf. Ein paar Beete habe ich, Material für neue Beete liegen auch bereit. Es hilft ja alles nichts… man muss seinen Garten optimieren, besser ist das… in diesem Sinne.. Frohe Feiertage und bis bald. Danke nochmals für deinen tollen Adventkalender.. jeden Tag ein Highlight. Einfach toll. Ganz liebe Grüße Nicole
Liebe Nicole, ich freue mich, wenn du 2024 nochmal beim Kurs dabei bist! Ich habe dir eine Mail gesendet 😊.
Viele Grüße, Tanja