Zuletzt aktualisiert am 30. Dezember 2022 von Tanja
Welche Gemüsesorten haben in 2022 beim Square Foot Gardening richtig Spaß gemacht? Wer ist besonders üppig gewachsen? Wer war besonders lecker? Wer hatte viel Ertrag oder hat einfach toll ausgesehen?
Hier kommen meine TOP 10 Gemüse-Sorten 2022 fürs Gärtnern im Quadrat!
Platz 10: Zuckermais ‚True Sweet Gold‘
Der Zuckermais hat dieses Jahr allein beim Anschauen schon richtig Spaß gemacht! Und war auch für Spaziergänger ein überragender Hingucker im Hochbbeet. Vier Quadrate mit je vier Maispflanzen in der Mitte des Square Foot Gardening Beetes haben einander einen so guten Halt gegeben, dass die 2 m hohen Pflanzen problemlos standen. Jede Pflanze hat 2-3 schöne Kolben gebildet, allerdings war ich Mitte August mit der Ernte schon recht spät … Merke: besser schon Ende Juli schauen, ob die Kolben reif sind. Ein weitere tolle süße Zuckermaissorte ist ‚Damaun‘, die ich in diesem Jahr nur vergessen hatte zu bestellen.
Ich habe die Samenkörner Mitte April in einer Box mit feuchtem Küchenpapier vorkeimem lassen und da die Temperaturen Ende April schon recht hoch waren, dann direkt in Beet gesetzt.
Die Sorte ‚True Sweet Gold‘ wird von ReinSaat® angeboten, das Saatgut ist u.a. hier erhältlich, die Sorte ‚Damaun‘ bei Bingenheimer Saatgut.
Platz 9: Asia-Salat ‚Mizuna‘
Die enthaltenden Senföle geben den Asia-Salaten gewöhnlich eine gesunde Schärfe. Diese ist bei der Sorte ‚Mizuna‘ schwach ausgeprägt, auch die größeren Blätter haben nur einen milden Kohlgeschmack. Das macht den schnellwachsenden ‚Mizuna‘ zu einer gefälligen Salatzugabe. Die gefiederten Blätter machen sich zusammen mit Pflücksalat und Salatrauke prima in der Salatschüssel ohne hervorzuschmecken.
Ich säe ‚Mizuna‘ gerne nach dem letzten Frost direkt zu neunt ins Quadrat. Bereits nach 3-4 Wochen kann die Ernte beginnen und der Asia-Salat ist sehr ergiebig.
Saatgut für Asia-Salat ‚Mizuna‘ ist u.a. hier bei Bingenheimer Saatgut erhältlich.
Platz 8: Kohlrabi ‚Lanro‘
Den Kohlrabi ‚Lanro‘ habe ich erstmalig in 2022 angebaut und seine Zartzeit hat mich voll überzeugt. Bislang habe ich regelmäßig den lila Kohlrabi ‚Azur Star‘ gesät, der aber gerne mal holzig wird, wenn ihm die Bedingungen nicht ganz gefallen. Die Sorte ‚Lanro‘ ist insgesamt deutlich zarter und war kein bisschen holzig. Beiden gemein ist das eher zierliche Blattwerk. Da in einem Quadrat die vier Kohlrabi recht eng beieinander stehen, sind ausladende Sorten fürs Square Foot Gardening nicht geeignet.
Damit der Kohlrabi als Vorkultur, bei mir folgten in diesem Jahr Buschbohnen, das Feld rechtzeitig räumt, kann er im Haus ab Februar angezogen und ab Mitte April ausgepflanzt werden. Die Aussaat im Freiland sollte nicht bei Temperaturen unter 10° C erfolgen, sonst gibt es keine Knollen.
Saatgut für diesen Kohlrabi ist u.a. hier beim Samenhaus erhältlich.
Platz 7: Buschbohne ‚Cupidon‘
Die langen, jungen Hülsen sind sehr fein und delikat, aber auch wenn man nicht jeden Tag durchpflückt und die Hülsen größer werden lässt, sind sie immer noch sehr lecker und fadenfrei. Besonders üppig sind sie dieses Jahr im Beet neben den Paprika gewachsen.
Wenn du die Buschbohne ‚Cupidon‘ von Mitte Mai bis Mitte Juli in Sätzen alle zwei Wochen anbaust, so kannst du durchgängig von Juli bis Oktober ernten. Für den gestaffelten Anbau ist die Einteilung in Quadrate besonders praktisch und die Ernte lässt sich gut steuern. Für die Aussaat gilt, für alle Bohnen, die Samen nicht zu tief legen, 1-2 cm reicht, denn Bohnen wollen „die Glocken leuten hören“. Saatgut für die Buschbohne ‚Cupidon‘ ist u.a. hier bei Bingenheimer Saatgut erhältlich.
Platz 6: Pflücksalat ‚Till‘
Ein Salat für alle Fälle. Charakteristisch sind die zipfeligen Blätter dieses grünen Eichblattsalates. Als Pflücksalat kann er über etliche Wochen immer wieder geerntet werden, indem das „Herz“, also die innersten Blätter, stehenbleibt und immer wieder frische Blätter nach sprießen. ‚Till‘ bildet aber zudem einen dichten Kopf aus, sodass er ebenfalls als Kopfsalat in einem Stück geerntet werden kann. Und auch als „Babyleaf“, dicht gesät und im Babyblattstadium kurz über dem Boden geschnitten, kann er genutzt werden.
Die Aussaat kann für die ersten Freilandsätze ab Februar und bis August für die Herbsternte erfolgen. Ich habe den ‚Till‘ sogar im September 2021 im Freiland gesät, er hat überwintert und die Ernte konnte im April beginnen. In meinen Quadraten säe oder setze ich stets 9 Pflücksalate, so kann die Ernte früher beginnen. Und sollte es zu eng werden, schneide ich einzelne als Kopf heraus.
Samen vom Pflücksalat ‚Till erhältst du u.a. hier bei Bingenheimer Saatgut oder hier beim Samenhaus.
Platz 5: Wildtomate ‚Humboldtii‘
Diese Wildtomate darf in keinem Jahr fehlen. Wenn die Witterung, wie in 2021, alle anderen Tomaten vor ihrer Zeit dahinrafft, sind Wildtomaten sozusagen die „Fallback“-Lösung, das Netz mit doppeltem Boden. Hier gibt es auch bei ungünstigen Bedingungen immer noch eine nennenswerte Ernte. 2022 war das natürlich nicht das Problem, es war ein wahres Tomatenjahr und Glückliche mit Gewächshaus ernten vermutlich immer noch.
Die Sorte ‚Humboldtii‘ zeichnet sich durch für eine Wildtomate sehr große Früchte aus, die mit 3 cm Durchmesser und 20 g die Größe von Cherrytomaten erreichen. Botaniker streiten darum, ob bei der von Alexander von Humboldt um 1800 entdeckten Sorte tatsächlich um eine Wildtomate handelt. Ihre Robustheit und Braunfäuletoleranz sprechen jedenfalls dafür und sehr lecker ist sie auch noch!
Meine ‚Humboldtii‘ bewächst jährlich das 120 cm breite Rankgitter an der Nordseite des Square Foot Gardening Beetes komplett, gerne begleitet vom Basilikum. Samen der ‚Humboldtii‘ ist u.a. hier bei Dreschflegel erhältlich.
Platz 4: Chili ‚Lila Luzi‘
Um die Chilivorräte wieder auszufüllen durfte in diesem Jahr die wunderschöne Luzi nicht fehlen. Diese Chili hat absoluten Zierpflanzencharme: Lila Stängel und Blattadern, lila Blüten und die Früchte liefern während der Reife ein wahres Schauspiel. Gestartet mit Lila verblasst die Farbe zu hellgelb, um dann von orange zu rot zu wechseln. Ab August sind dann alle Farben gleichzeitig zu sehen.
Statt eines Platzes im Quadratbeet musste sie 2022 mit einem Topf vorliebnehmen, aber das geht auch prima. Und es hat den Vorteil, dass sie darin jetzt im Haus überwintern darf und ich für nächstes Jahr keine neuen anziehen muss.
Saatgut für ‚Lila Luzi‘ ist u.a. hier bei Bingenheimer Saatgut oder auch hier bei Dreschflegel erhältlich.
Platz 3: Zuckererbse ‚Graue Buntblühende‘
Diese hohe Zuckererbse mit den wunderhübschen Blüten, die die Verwandtschaft mit der Wicke nicht leugnen können, gehört ebenfalls zu den Sorten, die bei mir jedes Jahr in mindestens zwei Quadraten im Beet wachsen dürfen. Schön, lecker und unkompliziert, was will frau mehr? Einzig etwas fädig sind die Schoten, wenn sie älter sind. Ich löse das Problem, indem ich den Faden schon beim Pflücken an der Pflanze zurücklasse.
Ausgesät Anfang April, erscheinen Anfang Juni die vielen hübschen Blüten und kurz darauf die ersten Schoten. Jetzt heißt es so oft wie möglich pflücken, denn umso mehr Blüten folgen. Nach ca. vier Wochen endet die Erntezeit und eine Staffelung um mehr als 2-3 Wochen kann ich nicht empfehlen. Erbsen wachsen am besten, solange die Tage länger werden, später werden sie oft von Mehltau heimgesucht.
Solltest du die Ernte der Schoten verpassen, ist das kein großes Problem… es lassen sich auch prima die noch die Erbsen pulen und verwenden. Das Saatgut der bunten Zuckerschote ist u.a. hier bei Dreschflegel erhältlich.
Platz 2: Paprika ‚Orange Bell‘
Ein Traum von einer Paprika. Diese klassische Block-Paprika hat mir dieses Jahr im Freiland 10-15 cm große, dickwandige Früchte geschenkt. Leider hatte ich nur eine Pflanze dieser Sorte, aber an dieser hingen 8 perfekte Früchte.
Ausgesät Ende Februar konnte die erste reife Paprika Anfang September geerntet werden. Dank des sehr warmen Oktober sind aber fast alle weiteren noch ausgereift. Damit in 2023 die Ernte früher startet, säe ich jetzt rund 8 Wochen früher aus und plane den Erntebeginn auf Juli. Das Saatgut kam von Dreschflegel, aktuell ist sie allerdings ausverkauft.
Platz 1: Kartoffel ‚Bamberger Hörnchen‘
Diese Kartoffel hat mich in 2022 wirklich überrascht, und zwar mehrfach. Die erste Überraschung war der überaus üppige Wuchs. In vier von 16 Quadraten im Beet habe ich eine Pflanzkartoffel gelegt. Im Juni schon hochgewachsen, haben sie im Juli die Herrschaft übers Quadratbeet übernommen. Zweite Überraschung: Mitte Juli konnte bereits 1 kg Kartoffeln geerntet werden, die schon begannen aus der Erde zu lugen. Und sie wuchsen weiter. Dritte Überraschung: Noch Ende September ist das Laub grün und kaum eine Spur von Welke. Vierte Überraschung: Anfang Dezember habe ich zwei Quadrate geerntet und sage und schreibe 7,2 kg feine Hörnchenkartoffeln zu Tage befödert! Weitere befinden sich bis heute im Beet…🫢
Jetzt bist du an der Reihe! Verrate mir deine Favoriten im Gemüsebeet und schreibe einen Kommentar.
Nun, ich habe ja noch keine Quadrate – bin damit Anfänger.
Ich habe aber schon seit 2 Jahren ein Milpa-Beet. Das ist Zuckermais, an dem Bohnen hochranken, und auf dem Boden der Kürbis den Boden bedeckt.
Ob man das beim Quadratgärtnern auch machen kann?
Der Ertrag war 2021 besser!
Bei den Tomaten hatten wir dieses Jahr im Außenbereich mehr Erfolg.
Im Folientunnel war es zu heiß = Hitzeschäden an den Tomaten.
Aber es gab auch genügend Ertrag, man musste eben mehr wegschneiden.
Erdbeeren – kaum Ertrag.
Sehr guter Ertrag dagegen an den Herbst-Himbeeren Autumn-Bliss.
Gut auch Rote-Bete, die wir sehr gerne essen.
VIELES wurde gefressen, von Hasen, Rehen, und vor allem Mäusen. Daher jetzt vorrangig Anbau im Gewächshaus.
Liebe Irene, danke für das Teilen deiner Erfahrungen!
Das Milpa-Beet würde ich wie gehabt belassen, wenn es so erfolgreich war. Ich habe einige Jahre die Kombination Zuckermais und Buschbohnen im Quadrat erfolgreich angebaut. Pro Quadrat 1 Mais in der Mitte und 8 Bohnen drumherum. Mit Stangenbohnen, die am Mais hochranken, habe ich keine Erfahrung … mal schauen, ob ich 23 dafür einen Platz finde.
Liebe Grüße, Tanja