Zuletzt aktualisiert am 28. April 2023 von Tanja

Zum Frühlingsbeginn im März starteten wir hier in der norddeutschen Tiefebene noch mit 14 Tagen Vorsprung im Vergleich zum langjährigen Mittel. Die Forsythien blühten und so kamen bei mir am 20. März bei schönem, sonnigem Wetter die ersten Aussaaten in die Erde. Dann schaltete der Frühling, zumindest gefühlt, in den Rückwärtsgang. Tagsüber nur wenige Grad Plus und leichte Nachtfröste ließen sie Samen draußen nur zögerlich keimen. Und selbst die Tomaten- und Paprikaanzuchten drinnen haben sich kollektiv angeschlossen und sind kaum gewachsen. Letztes Jahr, da war doch alles schon viel weiter! Ja? War es das?

In Erinnerung sind, natürlich, die üppig bordenden, zugewachsenen Beete des Sommers. Ein Blick ins digitale Fotoalbum lehrt mich aber, dass es Anfang Mai 2022 gar nicht anders aussah als jetzt. Allerdings hatte ich seinerzeit auch rund drei Wochen später ausgesät. Auch dieses Jahr ist zu beobachten, dass die Keimlinge der Aussaaten vom 13. April nur minimal hinter denen vom 20. März zurückliegen. In den nächsten zwei Wochen wird sich dies vermutlich vollkommen angleichen. Gerade im Frühling braucht man sich über vermeintlich verpasste Aussaattermine keine allzu großen Sorgen zu machen. Die Pflänzchen holen, sobald die Temperaturen steigen, blitzschnell auf.

Beet eingeteilt in Quadrate

Rückblick auf Anfang Mai 2022

Ich gebe zu, dass aktuell auch noch nicht so viel zu sehen ist, vom Ernten ganz zu schweigen, doch jeder Keimling ist eine kleine Verheißung. Ich liebe es einfach, das erste, zarte Grün zu bewundern. Hier einmal der Reihe nach:

Beet A: Frisch gesät sprießen hier Spinat, Radieschen, Pflücksalat und Kapuzinerkresse. Gepflanzt wurden ein roter Spitzkohl und weiterer Pflücksalat. Vom letzten Jahr stehen noch zwei Sprossenbrokkoli im Beet und Herbstkartoffeln, von denen jedoch wohl nur eine den Winter überstanden hat.

Beet B: In dieses Beet werden bald Mais und später Paprika einziehen, darum sprießt hier vor allem eine Gründüngung mit Ackerbohnen. Dazu ein paar hohe Zuckerschoten ‚Blue Pod‘. Aus dem Herbst steht hier noch Spinat in zwei Quadraten.

Beet C: Hier zeigen sich die Keimlinge von Radieschen, Pflücksalat, Möhren, Kohlrabi und Gelbsenf (Gründüngung). Leider haben die Amseln meine sorgfältigen Saaten nach eigenem Gutdünken um arrangiert … Gepflanzt wurden Kopfsalat ‚Maikönig‘ und Romanasalat ‚Little Gem‘. In Kürze werden auch die angezogenen Sommerlauch-Pflänzchen in vier Quadrate einziehen. Aus dem Herbst wachsen hier in zwei Eckquadraten Petersilienwurzeln.

Beet D: Neu gesät sind hier Spinat, niedrige und hohe Erbsen und Rucola, dazu gepflanzter Römersalat. In einem Quadrat hat der im Herbst gesteckte (eigene) Knoblauch gut überwintert, der (spanische) im zweiten Quadrat hat nicht überlebt, hier wurde nachgesteckt. Ebenfalls noch aus dem Herbst steht roter Asia-Salat, blühender Postelein, ungenießbare Radieschen und Feldsalat (abgeschnitten, da blütenbildend).

In das kleine Beet südlich am Anzuchthaus wurde auf den Ecken hinten Gründüngung gesät, hier ziehen später Tomaten ein. Kohlrabi, Blumenkohl und ein Kopfsalat wurden gepflanzt. Zwei weitere kleine Beete warten noch auf frischen Mel’s Mix, bevor auch hier gesät und gepflanzt werden kann.

Der Rosmarin im Kräuterbeet lässt sich von den niedrigen Temperaturen nicht beirren, er öffnet immer mehr Blüten, sehr zur Freude der Hummeln und anderen Wildbienen. Die kleine Mauerbiene lässt es sich jedenfalls schmecken.

Die Drinnen-Anzuchten von Paprika und Tomaten erlebten zuletzt eine kleine Haverie mit einem Befall von Trauermücken. Bei drei Tomatenpflanzen bin ich nicht sicher, ob die überleben, die Paprika und restlichen Tomaten scheinen unbeschadet. Mehr dazu im nächsten Artikel…

Und wie sieht es bei dir in den Beeten aus? Sprießen die Keimlinge oder hast du vielleicht noch gar nicht gesät?